Wassersparen in der Schweiz



Ist Wassersparen in der Schweiz sinnvoll und angesagt?

Wir verfügen in der Schweiz in der Regel über mehr als genug Wasser, nur 2% der Niederschläge werden für als Trinkwasser genutzt. Kommt hinzu, dass die Wasserversorgung einen sehr hohen Fixkostenanteil aufweist - die Infrastruktur kostet am meisten, das Wasser kostet sehr wenig. Wassersparen ist daher nicht notwendig. Geniessen wir vielmehr unser (Trink-)Wasser - es ist eine wunderbare Ressource der Schweiz. Viel wichtiger ist beispielsweise der qualitative Gewässerschutz, dh. dass das Wasser nicht zu sehr mit Chemikalien verschmutzt wird.
Warmwasser sparen kann man aus energetischen Gründen, aber nicht weil Wasser mangelware ist, sondern weil es sinnvoll ist, Energie zu sparen.
Trotzdem - Wasser ist ein Lebensmittel und in vielen Teilen der Erde Mangelware. Wir sollten aus ethischen Gründen Wasser nicht verschwenden sondern sorgsam nutzen.

(Quelle: svgw.ch)

In der Schweiz sind wir bis jetzt noch nicht von einer Wasserknappheit betroffen und aufgrund der geographischen Lage der Schweiz dürfte es auch noch einer Zeit dauern bis man in der Schweiz von einem ernsthaften Wassernotstand sprechen kann, dennoch sollte sich jeder Umweltbewusste Schweizer die Frage stellen was er in punkto umweltbewusster Umgang mit dem täglichem Wasserverbrauch machen kann.

Einsparungspotentiale:
Tropfende Wasserhähne und undichte Spülkästen
Beispiel:
Ein tropfender Wasserhahn, mit einer durchschnittlichen Tropfenzahl von 0,5 Tropfen/s, und einem mit 5 mm angesetzten Durchmesser (max. 9 mm), verschwendet in einem Monat ca. 80 L.
Wasserverbraucher im Haushalt
  • Geschirrspülmaschinen
    Die Verwendung von Geschirrspülmaschinen kann im Vergleich zur Handwäsche zu Einsparungen im Wasserverbrauch führen, besonders wenn viel unter fließendem Wasser abgespült wird. Dies ist bei den heutigen geringeren Verbräuchen der Geschirrspülmaschinen und bei vollständiger Auslastung der Kapazität der Maschinen umso wahrscheinlicher.
    Durch die Auswahl von wassersparenden Fabrikaten kann Wasser gespart werden. Dabei sind die Schwankungsbreiten zwischen den Verbräuchen der Fabrikate seit der obigen Untersuchung aber deutlich geringer geworden. So schwankt der Wasserverbrauch von 22-25 l/Waschgang bei allen Normalprogrammen.
  • Waschmaschinen
    Neben der vollständigen Auslastung der Maschinen im Betrieb (wobei es auch schon Fabrikate mit automatischer Erkennung der Wäschemenge gibt), kann auch schon beim Kauf ein großer Einfluss auf den zukünftigen Wasserverbrauch genommen werden. So schwankt der Wasserverbrauch von neuen Öko-Waschmaschinen im 40°C Programm von 17 bis 40 (und sogar 79!) und im 60°C Programm von 11,6-22 Liter pro Kilogramm Wäsche. Damit hat auf einem um 46% verringertem Verbrauchsniveau auch die Schwankungsbreite um 10%-Punkte (von 80 auf 70%) abgenommen.
  • Wäschetrockner
    Der zum Trocknen erforderliche mittlere Wasserverbrauch von 16,9 (Schwankungsbreite 12-27,5) Liter Trinkwasser pro Kilogramm Wäsche übersteigt bei Kondensations-Wäschetrockenr den Wasserverbrauch zum Waschen der Wäsche. Er kann vollständig durch die Verwendung von Abluft-Wäschetrocknern eingespart werden, wobei für diesen Gerätetyp nur ein Abluftanschluss ins Freie erforderlich ist.
  • Trinken und Kochen
    Die Möglichkeit Einsparung der Verdampfungsverluste beim Kochen durch die Verwendung von Druckkochtöpfen ist gering.
  • Armaturen (Waschen, Körperpflege)
    Um in diesem Bereich Wasser sparen zu können muß man nicht erst Duschköpfe mit nur 5% des üblichen Wasserverbrauchs, wie in der Raumfahrt, verwenden. Durch die Verwendung von modernen Duschköpfen können zwei Drittel, und durch die Verwendung von Luftsprudlern bei den Waschtischen, 25% des jeweiligen Wasserverbrauchs eingespart werden. Die weitgehende Verbreitung von Einhandmischbatterien bei Neubauten führt zu einer 10-20%-igen Einsparung. Die Bevorzugung eines Vollbades benötigt mit 200-250l deutlich mehr Trinkwasser als die einer Dusche (40-80l).
  • Raumreinigung
    Das Einsparungspotential ist gering, da die meisten Haushalte Teppichböden verwenden und somit der Aufwasch entfällt.
  • Klimaanlagen
    Zur Luftkühlung werden im Durchschnitt 8,68 Liter pro Einwohner und Stunde benötigt.
  • WC-Spülung
    Der Einbau einer Stop-Taste zur Begrenzung des Wasserabflusses führt bei ihrer ordnungsgemäßen Verwendung zu einer maximalen Einsparung von 40%. Die Sinnhaftigkeit der Verdünnung der Fäkalien um sie an zentraler Stelle aufwendig zu reinigen mag an anderer Stelle diskutiert werden.
  • Kraftfahrzeugwäsche
    Eine Waschstraße mit bzw. ohne Wiederverwertung des Abwassers verbraucht mit 120 bzw. 170l/PKW deutlich weniger als die do-it-yourself Wäsche mit dem Gartenschlauch (100-200 l/PKW) aber wiederum deutlich mehr als die Wäsche mit einem Eimer (20-40l/PKW).
  • Gartenbewässerung
    An heißen Tagen wird 50% der insgesamt verbrauchten Trinkwassermenge zum Rasensprengen verwendet. Im Durchschnitt beträgt der Verbrauch 3l/(m²d).

    (Quelle: svgw.ch)


Einsparungspotential in der Landwirtschaft
Die Vermeidung der Verluste beim Wassertransport und die Verringerung der Verdunstungsverluste bei der Bewässerung sind mögliche Maßnahmen zur Verringerung des Wasserverbrauches. In der Landwirtschaft kann durch die Wahl der Bewässerungsart eine Verringerung des Wasserverbrauchs erzielt werden.
Einsparungspotential im Gewerbe
Da in der Metallverarbeitung keine halogenierten LösungsmittelLösungsmittel welches ein Element aus der Halogengruppe enthält. eingesetzt werden müssen, wird Wasser zum Spülen verwendet. Durch eine sinnvolle Kombination von Bädern und Spülverfahren können beinahe 100% (99,78%) der Wassermengen eingespart werden. Ein zunehmendes Ersetzen von halogenierten Spülbädern durch Wasser (mit mechanischer Unterstützung oder DetergentienzusatzFettlösende Stoffe in Reinigungsmitteln.) wird die absolut verbrauchte Menge erhöhen. Den Unternehmungen wird oft eine Überschreitung der im wasserrechtlichen Bescheid für ihre eigenen Brunnen festgesetzten Wassermenge vorgeworfen.