Wasserressourcen und Nutzung



Die gesamte Wassermenge der Erde wird auf 1,4 Mrd. km³ geschätzt, davon befinden sich 96,5% in den Ozeanen, 1,77% in den grossen Eisflächen der Antarktis, Grönlands und den Gletschern. Davon sind lediglich 1,7% Grundwasser und nur 0,03% befinden sich in Seen, Flüssen, Sümpfen oder sind als Kondensdampf in der Atmosphäre gebunden.

Das gesamte Süsswasser der Erde beläuft sich lediglich auf 2,5% oder 35,1 Mio km³, dieses ist zudem auch noch 69% in Eiskappen und Gletschern gebunden, 30% davon ruhen in den Tiefen der Erde und nur 0,3% des Süsswassers sind auf der Erdoberfläche vorhanden.
Der mittlere Wasservorrat der Atmosphäre, der grösstenteils aus Wasserdampf besteht, beträgt 13.000 km³.

(Quelle: trinkwasser.ch)


Durch den globalen Wasserkreislauf tauschen sich die Wasseressourcen miteinander aus. Jährlich fliessen 41.000 km³ Wasser von den Landmassen in die Ozeane, davon fliessen 28.000 km³ direkt aus der Oberfläche ab und 13.000 km³ gelangen aus dem Grundwasser über die Flüsse ins Meer. Dort verdunsten pro Jahr 505.000 km³ Wasser, welche allerdings zum grössten Teil (458.000 km³) wieder als Niederschlag zur Erde gehen.
72.000 km³ verdunsten über dem Land, und zwar vor allem als EvaporationVerdampfung. und TranspirationEvaporation durch die Spaltöffnungen von Pflanzen. der Pflanzen (71.00 km³). Aus der Atmosphäre fallen 118.700 km³ als Niederschlag auf die Landflächen der Erde.

(Quelle: lbs.hh.schule.de)


(Quelle: lbs.hh.schule.de)

Für den Menschen sind lediglich die 0,3% Oberflächenwasser und die erreichbaren Tiefenquellen von Bedeutung, Die globale Wasserentnahme beträgt gegenwärtig rund 4000 km³ pro Jahr. Sie ist zwischen 1900 und 1995 um mehr als das 6-fache angestiegen, dies ist im Vergleich zum Bevölkerungswachstum mehr als das doppelte.
Die Nutzumg dieses Wassers erfolgt gegenwärtig zu 70% durch die Landwirtschaft, zu 22% durch die Industrie und zu 8% durch den Dienstleistungssektor und den privaten Verbrauch in den Haushalten.

Auch in Zukunft wird sich die weltweite Wassernutzung in den meisten Sektoren zunehmen, ein Hauptgrund für diese Entwicklung ist diewachsende Bevölkerungsrate. Bis 2025 wird sich die Wassernutzung in der Landwirtschaft, vor allem aufgrund der Ausdehnung der bewässerten Fläche, nach neueren Prognosenrechnungen auf 3655 km³ bzw. gegenüber 1995 um 18% erhöhen, mit stark regionalen Unterschieden.

Das Verhältnis der Wassernutzung zu den (durch Oberflächen- und Grundwasserzufluss) erneuerbaren Wasserressourcen erlaubt eine Klassifizierung der Gefährdung der Wasserversorgung. Ist die Nutzung geringer als 10% der Ressourcen, liegt keine Gefährdung vor, beträgt er 10-20% der Ressourcen, ist die Wasserversorgung gering, bei 20-40% mittelmäßig, bei über 40% stark gefährdet. 1990 lebten etwa ein Drittel der Weltbevölkerung (1,750 Milliarden von 5,218 Milliarden) in Staaten, die mehr als 20% der verfügbaren Ressourcen nutzten. Die folgende Tabelle zeigt die Schätzung der Bevölkerung in Staaten, deren Wasserversorgung in den Jahren 1990, 2025, 2050 und 2085 gefährdet bzw. stark gefährdet ist. Danach leben 2080 fast 60% der Weltbevölkerung in Ländern, in denen die Wasserversorgung gefährdet, und fast die Hälfte in Ländern, in denen sie stark gefährdet sein wird. Besonders stark betroffen werden das südliche Asien, das südliche und nördliche Afrika, der mediterrane Raum und der Mittlere Osten sein.
Gegenwärtige und zukünftige Gefährdung der Wasserversorgung (ohne Klimawandel) (Arnell, N.W.(2000): Climate change and global water resources, Global Enviromental Change 9, S31-S49)
Jahr Gesamtbevölkerung in Mrd. Bevölkerung in Ländern mit einem Wasserverbrauch von > 20% der Ressourcen Bevölkerung in Ländern mit einem Wasserverbrauch von > 40% der Ressourcen
1990 5,218 1,750 0,406
2025 8,055 5,028 2,370
2050 9,525 5,974 3,217
2085 10,994 6,464 5,396
Nachfolgend sind verschiedene Wirtschaftszweige und Wassernutzungszwecke aufgelistet um einen Überblick über die Ausmasse der vielfälltigen Anwendung und Nutzung von Wasser zu illustrieren (Quelle: Internet, Trinkwasser.ch):

Landwirtschaft
Für die eigentliche Wassernutzung durch die Menschen sind die Oberflächenwässer und die erreichbaren Grundwässer von Bedeutung. Die weltweite Wasserentnahme durch den Menschen beträgt nach Abschätzungen rund 4000 Kubikkilometer pro Jahr.
Der Wasserbedarf steigt stark an, so ist er zwischen 1900 und 1995 um das sechsfache angestiegen. Von den gesamten Oberflächen- und Grundwassermengen werden gegenwärtig 8% genutzt: Davon 70% durch die Landwirtschaft, 22% durch die Industrie und 8% durch Dienstleistungssektoren und den privaten Verbrauch in den Haushalten
Industrie
Die Produktionsmethoden in der Industrie benötigen sauberes BrauchwasserAls Brauchwasser bezeichnet man Wasser welches nicht als Trinkwasser benutzt werden kann., als ProzesswasserEin Wasser, welches zum Betrieb oder Aufrechterhaltung eines industriellen Prozesses notwendig ist., als Reinigungsmittel, als Kühlmittel oder als Grundnahrungsmittel.
Nahrungsmittelindustrie
Zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse Trinken, Hygiene, Wohnen und Essen (2500 kcal pro Tag) sowie für gewerbliche und industrielle Aktivitäten verbraucht ein Vegetarier jährlich rund 600m³ Süsswasser. Enthält seine Nahrung 20% Fleisch, so verdoppelt sich sein Wasserverbrauch auf 1200 m³.
Transportmittel
Die Weltmeere und Flüsse wurden schon sehr früh als Transportwege genutzt. Handelspunkte und wichtige Städte entstanden an Flussmündungen und Meeren. Noch heute werden Tausende Tonnen Güter über die Wasserwege transportiert (siehe rechts).

Wasserkraft
Wasserkraft ist die Basis der Schweizer Stromversorgung. Gemäss dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE werden rund 60% des Schweizer Strombedarfs in Schweizer Lauf- und Speicherkraftwerken produziert. Der Schweizer Stromverbrauch wird zu rund einem Drittel von Speicherkraftwerken und zu einem Viertel von Laufkraftwerken gedeckt.